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AutorenbildNina Koller-Pargätzi

Hormonelle Veränderungen verstehen: Die Wechseljahre und ihre Parallelen zur Pubertät

Hormonelle Veränderungen begleiten uns als Frauen ein Leben lang. Bereits als Mädchen durchlaufen wir in der Pubertät eine Phase hormoneller Umstellungen, die mit körperlichen und seelischen Veränderungen einhergeht. Vom Kind werden wir zum Teenager, erleben unsere erste Periode und die Herausforderungen, die der Beginn des hormonellen Zyklus mit sich bringt. Im Erwachsenenalter können Schwangerschaft und Stillzeit erneut zu hormonellen Veränderungen führen, die unsere Körper und unser Wohlbefinden beeinflussen. Schließlich, in der Lebensmitte, stehen wir mit den Wechseljahren wieder an einem Punkt intensiver hormoneller Veränderung – ähnlich wie in der Pubertät, nur mit anderen Vorzeichen und einem neuen Ziel: der Übergang zur nächsten Lebensphase.

 

In der Pubertät wird die Hormonproduktion im Körper hochgefahren, um den Zyklus zu starten, die Fruchtbarkeit zu entwickeln und die körperliche Reifung voranzutreiben. In den Wechseljahren hingegen senkt der Körper allmählich die Produktion von Östrogen und Progesteron. Beide Phasen sind Übergangszeiten, in denen sich das hormonelle Gleichgewicht neu justiert und die Anpassungen oft körperliche und emotionale Herausforderungen mit sich bringen.

So, wie junge Mädchen in der Pubertät Stimmungsschwankungen erleben, weil sich das Gehirn an die neuen Hormonspiegel anpasst, erleben Frauen in den Wechseljahren ähnliche Schwankungen. Der Körper reagiert auf die sinkenden Östrogenwerte mit Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafproblemen und Stimmungsveränderungen.

 

Während der Wechseljahre reduziert sich die Funktion der Eierstöcke, was das Ende der fruchtbaren Phase signalisiert. Dies bringt weitere körperliche Veränderungen mit sich: Die Haut kann an Elastizität verlieren, da Östrogen die Kollagenproduktion beeinflusst, und das Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt zu. Ähnlich wie in der Pubertät erfährt der Körper eine Art „Umbau“, der auf den nächsten Lebensabschnitt vorbereitet.

Die Herausforderung besteht darin, in dieser Phase liebevoll mit sich selbst zu sein. In beiden Lebensphasen – Pubertät und Wechseljahre – hilft es, sich Zeit zu nehmen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Während wir als junge Mädchen oft noch nicht den Mut oder das Selbstbewusstsein haben, klar für uns einzustehen, wird genau das in den Wechseljahren zur Stärke. Wir wissen, wer wir sind, was uns guttut und was wir wollen – und haben den Mut, dafür einzustehen, die Wilde Frau in uns ist präsent.

 

Die eigene Gesundheit in dieser Zeit unterstützen

Wie schon in der Pubertät kann es auch in den Wechseljahren sehr hilfreich sein, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um den Körper bestmöglich zu unterstützen. Eine kalziumreiche Ernährung kann dem Abbau der Knochen entgegenwirken und Vitamin D trägt zur Stabilisierung der Knochengesundheit bei. Regelmäßige Bewegung hilft, das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen und die Stimmung zu stabilisieren – eine wichtige Ressource, um hormonellen Schwankungen besser zu begegnen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können zusätzlich helfen, innere Ruhe zu finden und mit emotionalen Herausforderungen gelassener umzugehen.

 

Die Wechseljahre sind keine Schwäche, sondern ein natürlicher Schritt im Lebenslauf jeder Frau. In gewisser Weise spiegeln sie die Pubertät wider, und beide Phasen zeigen, wie sehr wir im Laufe unseres Lebens wachsen, uns verändern und immer wieder neue Stärken entwickeln können. Wenn du die hormonellen Veränderungen verstehst und deinem Körper aktiv zur Seite stehst, kannst du diese Zeit nicht nur meistern, sondern auch Kraft daraus schöpfen.

 




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